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Ungarn vor der Wahl: „Zombie-“ und „Pop-up“-Parteien am Start

7. Jun. 2024

Ein unabhängiger Beobachter hält die meisten traditionellen Oppositionsparteien für dem Untergang geweiht. Zugleich geht er davon aus, dass sich die TISZA-Partei von Péter Magyar, wie die meisten „Pop-up“-Parteien, als Seifenblase erweisen dürfte.

LMP-Gründer András Schiffer bezeichnet seine einstige Partei als einen „Zombie“, da sie nur noch halb so viele Kandidatinnen und Kandidaten für die Kommunalwahlen aufgestellt habe wie vor fünf Jahren. Die Oppositionsparteien hätten sich 2019 in einem Bündnis um Bürgermeister- und Gemeinderatsposten beworben und in mehreren Städten deutliche Zugewinne erreichen können, erinnert Schiffer auf Index.
Allerdings sei es ihnen nicht gelungen, aus ihrer Präsenz in der Kommunalpolitik Kapital zu schlagen. Beleg dafür sei die abnehmende Zahl der Kandidaten, die in diesem Jahr unter ihren Fahnen antreten würden. Ihr Interesse konzentriere sich immer stärker darauf, noch ein paar Jahre zu überleben, denn ohne Einbettung in die örtlichen Gemeinschaften liege ein wirklicher Erfolg für sie in weiter Ferne. Zu diesen sich mehr tot als lebendig präsentierenden „Zombie“-Parteien gehörten Jobbik und sogar die einst regierende MSZP, notiert Schiffer.
Umgekehrt seien der Fidesz und die rechtsextreme Partei Unser Land eingebettete Parteien, die in allen größeren Kommunen kandidieren würden. TISZA von Péter Magyar bezeichnet Schiffer als Pop-up-Partei – als ein Sammelsurium von Sympathisanten, die aus den unterschiedlichsten Gründen mit den traditionellen Parteien unzufrieden seien. Das Problem mit den Pro-Up-Parteien bestehe darin, dass sie nicht organisch in die örtlichen Gemeinschaften eingebettet seien und sehr unterschiedliche Wünsche verträten. Sie könnten Enttäuschungen verursachen und leicht auseinanderfallen, warnt Schiffer.

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