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Zwei Stimmen zu den EU-Wahlen

12. Jun. 2024

Ein regierungsnaher Publizist macht sich über Kommentatoren lustig, die die Europawahlen als Rückschlag für den Fidesz interpretieren. Ein linker Analyst lobt Péter Magyar für seine Vorstellung, mahnt aber, dass er seine Fähigkeiten im Umgang mit Kritikern verbessern müsse.

Es sei kennzeichnend für die Regierungskritiker, den klaren Sieg des Fidesz bei den Europawahlen als Niederlage darzustellen, notiert Zsolt Bayer in der Tageszeitung Magyar Nemzet. In Wirklichkeit sei der Fidesz von einer Rekordzahl (über zwei Millionen) Wählern unterstützt worden, 200.000 mehr als bei der letzten Europawahl. Mit 44,5 Prozent hätte der Fidesz bei potenziellen Parlamentswahlen mehr als zwei Drittel der Parlamentssitze gewonnen, betont Bayer.

In einem Artikel für die regierungskritische Tageszeitung Népszava begrüßt Attila Tibor Nagy das Auftreten eines neuen populären Oppositionsführers in Person von Péter Magyar, der am vergangenen Sonntag mit seiner neuen TISZA-Partei knapp 30 Prozent der Wählerstimmen erhalten hatte. Er habe die 45 Tage seines Wahlkampfes damit verbracht, durch das Land zu reisen und in rund 200 Kommunen vor großen Menschenmengen zu sprechen, so Nagy. Dabei würden Oppositionsführer gewöhnlich erheblich weniger Aufwand in ihre Kampagnen stecken. Nagy erwähnt auch Magyars rednerisches Talent sowie sein unbestreitbares Charisma in der Öffentlichkeit. Allerdings erscheine Magyar bei Fernsehinterviews weit weniger überzeugend, obwohl entsprechende Fähigkeiten für jeden erfolgreichen Politiker unverzichtbar seien. (Am Montagabend verließ Magyar nach einem verbalen Schlagabtausch mit dem Moderator ein Live-Interview auf ATV – Anm. d. Red.)

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