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Vor den Kommunalwahlen: Risse hüben wie drüben

23. Sep. 2014

Ein linksliberales Internetmagazin erwartet für die Zeit nach den Kommunalwahlen im Oktober einen veritablen Krach innerhalb des Fidesz-Lagers, während ein regierungsfreundlicher Kommentator davon ausgeht, dass auf beiden Seiten „ein neues Zeitalter anbrechen wird“.

Die im Widerstreit liegenden Fraktionen innerhalb des Fidesz könnten möglicherweise ihre Fehde nicht einmal im Vorfeld der für den 12. Oktober angesetzten Kommunalwahlen im Zaum halten. Diese Vermutung äußert Péter Magyari auf 444. (Anlass dafür ist eine von Magyar Nemzet am Samstag veröffentlichte Fotoserie über die Eröffnungszeremonie eines Reitsportzentrums in Westungarn. Abgebildet sind der ehemalige Fidesz-Kassenwart Lajos Simicska – der allgemein als eigentlicher Eigentümer der meisten Fidesz freundlichen Medien, darunter Magyar Nemzet selbst, gilt – samt den führenden Köpfen jener Fernseh- und Radiosender sowie der wichtigsten regierungsfreundlichen Tageszeitung. Dabei hatte Simicska in den vergangenen 15 Jahren die Öffentlichkeit auffallend gemieden – Anm. d. Red.) Magyari glaubt nun, dass die Veranstaltung darauf habe aufmerksam machen sollen, dass er nicht bereit sei, sich abservieren zu lassen, und er ungeachtet des vermeintlichen Drucks von Seiten des Ministerpräsidenten höchst persönlich an seinem „Medien-Imperium“ festhalte. (Zum behaupten Streit zwischen den beiden Männern vgl. BudaPost vom 1. August.)

Ohne ausdrückliche Bezugnahme auf den viel diskutierten „Fall Simicska“ gibt sich Szabolcs Szerető von Magyar Nemzet sicher, dass „am 13. Oktober in der ungarischen Politik ein neues Zeitalter anbrechen wird, und zwar sowohl bei den Linken als auch bei den Rechten“. Etwas nebulös formuliert der Autor, „wir können lediglich raten“, worin diese Veränderungen bestehen werden, doch „wird die Geschichte nicht zu Ende gehen“. Dessen ungeachtet beschäftigen sich weite Teile seines Artikels mit den tiefen Rissen bei den Linken, die, so seine Vermutung, es schwer haben dürften, ihre ohnehin bescheidene Position in den Gemeinderäten zu verteidigen. Im linken Wahlkampf kann Szerető keinerlei Neuerungen erkennen, mit Ausnahme der Kandidatur von Albert Pásztor für das Amt des Miskolcer Bürgermeisters. Diese Personalie sei der erste Reaktionsversuch seitens der MSZP auf die Tatsache, dass Jobbik sie in den am schwächsten entwickelten Regionen des Landes überhole. (Zum gegen Pásztor erhobenen Vorwurf, er bediene sich einer Anti-Roma-Rhetorik vgl. BudaPost in den Monaten Juli und August.)

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