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Ungarisches BIP 2014 mit 3,5-prozentigem Plus

16. Feb. 2015

Vor dem Hintergrund der Wachstumsdaten für 2014 schlägt die führende linksliberale Tageszeitung vor, dass die Regierung mehr Geld in das Sozialsystem stecken sollte. Ein konservativer Kolumnist glaubt, dass das schnelle und selbst optimistischste Schätzungen übertreffende Wirtschaftswachstum durchaus aufrechterhalten werden könnte.

Die ungarische Wirtschaft konnte 2014 um 3,5 sowie im letzten Quartal des Vorjahres um 3,4 Prozent zulegen. Nach Veröffentlichung der sämtliche Erwartungen übertreffenden BIP-Zahlen durch die nationale Statistikbehörde erklärte Wirtschaftsminister Mihály Varga, dass die ungarische Wirtschaft auch 2015 schneller als erwartet wachsen könnte.

Im Leitartikel auf der Titelseite äußert sich Népszabadság überrascht, dass das ungarische BIP selbst die optimistischsten Erwartungen übertroffen habe. Die führende linksliberale Tageszeitung hält fest, dass laut der bislang veröffentlichten Zahlen das ungarische Wirtschaftswachstum im IV. Quartal 2014 das höchste innerhalb der EU gewesen sei. Allerdings schlage sich die gestiegene Wirtschaftsproduktion nicht in zunehmendem Wohlstand nieder. Das Blatt ruft die Regierung deshalb auf, Sozialausgaben und Unterstützungsleistungen zu erhöhen.

Lange her, dass das ungarische Wirtschaftswachstum das schnellste in der EU gewesen sei, kommentiert Csaba Szajlai in Magyar Hírlap. Der konservative Ökonom erinnert daran, dass die ungarische Wirtschaft in den frühen 2000er Jahren unter der ersten Regierung Orbán rasant zugelegt habe. Unter den nachfolgenden Regierungen aus Sozialisten und Liberalen hingegen sei sie erlahmt, wobei gleichzeitig die öffentliche Schuldenlast zuzunehmen begann. Ungeachtet der vielversprechenden BIP-Zahlen für 2014 habe die ungarische Wirtschaft ein schwaches Jahrzehnt hinter sich, fügt Szajlai hinzu und warnt vor Euphorie, zeigt sich aber dennoch hinsichtlich der Perspektiven des Landes zuversichtlich. Wenn die Kostensenkungen bei den Versorgungsdienstleistungen ihre Wirkung verlören und die Inflation steige, die Regierung zudem mit den Banken kooperiere, um die Kreditvergabe anzukurbeln (vgl. BudaPost vom 12. Februar), könne das schnelle Wirtschaftswachstum beibehalten werden, glaubt Szajlai.

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