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Risiken einer alternden Bevölkerung

10. Nov. 2015

Ein Kommentator des linken Spektrums analysiert die Folgen der gegenwärtigen demografischen Trends und hält es für unwahrscheinlich, dass die Ungarn mehr arbeiten oder sparen können, um das zunehmend ungünstige Verhältnis von Nichterwerbstätigen zu Erwerbstätigen auszugleichen.

In Népszabadság fragt sich István Tanács, wie die ungarische Gesellschaft mit einer zunehmend alternden Bevölkerung umgehen könne. Im Lichte der jüngsten demografischen Trends (vgl. BudaPost vom 7. November) erscheine es unwahrscheinlich, dass das gegenwärtige Pensionssystem aufrechterhalten werden könne. Da der Anteil an Rentnern im Verhältnis zur Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter wachse, seien die Ungarn angehalten, für ihr Rentenalter zu sparen oder länger zu arbeiten. Tanács jedoch zeigt sich skeptisch, ob die Ungarn bis zum 70. Lebensjahr arbeiten könnten. Je länger ältere Arbeitnehmer ihren Renteneintritt hinauszögerten, umso schwieriger werde es für junge Ungarn, einen Job zu bekommen. Darüber hinaus zweifelt Tanács daran, ob die Ungarn bereit seien, zur materiellen Abfederung ihres Rentenalters Geld zu sparen. Erstens seien die Gehälter zu gering, sodass es sich nur wenige leisten könnten, Rücklagen aufzubauen. Zudem hätten die Ungarn wenig Vertrauen in Zukunftsersparnisse. Das letzte Jahrhundert der ungarischen Geschichte hätte gezeigt, dass Spareinlagen beschlagnahmt werden oder verloren gehen könnten – zuletzt sei dies laut Tanács in der Finanzkrise 2008 passiert. Für Ungarn schienen nur unmittelbare Ziele und Anliegen von Bedeutung zu sein. Problemen hingegen, die in ferner Zukunft lägen, werde nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt, notiert Tanács abschließend.

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