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Botka und Molnár rauchen die Friedenspfeife

2. Aug. 2017

Ein publizistischer Vertreter des linken Spektrums kritisiert die beiden MSZP-Spitzenpolitiker, weil diese sich lieber in einen innerparteilichen Kleinkrieg verstricken würden, anstatt soziale Unzufriedenheit zu artikulieren sowie eine glaubwürdige Alternative zur gegenwärtigen Regierung anzubieten.

In einem wütenden Kommentar in Népszava kritisiert Róbert Friss die Versöhnung zwischen dem MSZP-Spitzenkandidaten László Botka und dem Mitglied des Parteipräsidiums Zsolt Molnár als für jeden in Ungarn Lebenden – ausgenommen Politikfreaks – als total nebensächlich. (Molnár war nach Szeged gereist, wo Botka als Bürgermeister amtiert, um mit ihm Frieden zu schließen, nachdem der sozialistische Spitzenkandidat Molnár zuvor als Verräter beschimpft hatte. Im Anschluss an das Treffen erklärte das MSZP-Präsidiumsmitglied, dass sämtliche Meinungsverschiedenheiten beigelegt worden seien, während Botka die Presse wissen ließ, Molnár würde seine Politik aus vollem Herzen unterstützen [vgl. auch BudaPost vom 31. Juli] – Anm. d. Red.)
Nach Ansicht von Friss werden linke Wähler vor dem Hintergrund dieser Scharmützel nur schwerlich eine Partei finden können, für die zu stimmen sich lohnte. Und die kleineren potenziellen Partner der MSZP dürften nun noch weniger Lust auf ein Zusammengehen mit den Sozialisten in einem Wahlbündnis verspüren. Wenn die MSZP „in den vergangenen zehn Jahren nicht einmal eine Telefonzelle mit Demonstranten hatte füllen können“, dann habe das am mangelnden Verständnis dafür gelegen, dass es ihre Aufgabe gewesen wäre, die öffentliche Unzufriedenheit in ein politisches Projekt umzuwandeln, argumentiert Friss. Politiker sollten „die Stimme des Volkes“ sein und diejenigen, die die sich daraus ergebende riesige Verantwortung nicht spürten, müssten von der Bühne abtreten. „Und das werden sie“, zeigt sich Friss abschließend überzeugt.

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