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Jobbik im freien Fall

28. Jul. 2018

Nach Einschätzung eines der Regierung nahestehenden Analysten befindet sich Jobbik in einer schweren Krise und eine Umkehrung ihres gegenwärtigen Abwärtstrends dürfte der Rechtsaußenpartei extrem schwer fallen.

Laut einem kürzlich veröffentlichten Stimmungsbarometer des regierungsfreundlichen Instituts Nézőpont unterstützten drei Monate nach dem Urnengang vom 8. April 42 Prozent der Gesamtbevölkerung im wahlfähigen Alter den Fidesz. Dabei habe die Regierungspartei ihre Basis weiter ausgebaut und verfüge aktuell über mehr als drei Millionen Wählerinnen und Wähler. Jobbik dagegen muss einen weiteren Rückgang auf mittlerweile zehn Prozent hinnehmen. Die übrigen Werte: MSZP sechs, die Demokratische Koalition vier, die LMP drei sowie Momentum zwei Prozent. Das Institut Závecz Research veröffentlichte im Juli fast identische Zahlen, obwohl dessen Angaben zufolge die Popularität von Fidesz bei 33 Prozent der potenziellen Wählerschaft liegen soll.

Jobbiks Unterstützung befinde sich im freien Fall, kommentiert Zoltán Kiszelly auf Mozgástér die aktuellen Meinungsumfragen. Der konservative Analyst führt diese Zahlen auf die tiefe strategische Krise bei Jobbik zurück. Der ursprünglich rechtsradikalen Partei, die der einstige Vorsitzende Gábor Vona zu einer gemäßigten Kraft der politischen Mitte habe umorientieren wollen, seien mehr Anhänger verloren gegangen als jeder der anderen gleichfalls schwachen Oppositionsparteien. Kiszelly unterstreicht, dass Jobbik bei jungen und in ländlichen Regionen ansässigen Wählern mit Hochschulabschluss deutlich an Popularität eingebüßt habe. Zudem sei mit dem Verkauf seiner Geschäfte auch ihr Hauptsponsor Lajos Simicska abgesprungen (siehe BudaPost vom 9. Juli). Außerdem habe Jobbik aufgrund illegaler Wahlkampffinanzierung (siehe BudaPost vom 15. Januar 2018 sowie vom 11. Dezember 2017) einen hohen Schuldenberg angehäuft. Alles in allem fragt sich Kiszelly, ob und wie der Niedergang von Jobbik gestoppt werden könne.

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