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Gemischte Reaktionen aus Rumänien zur Rede Orbáns

2. Aug. 2018

Nach Ansicht eines Budapester Regierungskreisen nahestehenden Kommentators sind die Vorschläge von Ministerpräsident Viktor Orbán über eine engere Zusammenarbeit der mitteleuropäischen Staaten von der rumänischen Führung durchaus positiv aufgenommen worden.

Levente Sitkei, außenpolitischer Redakteur der Tageszeitung Magyar Idők, hält die Reaktion der rumänischen Presse auf die Rede von Ministerpräsident Viktor Orbán in Băile Tuşnad (siehe BudaPost vom 30. und 31. Juli) für relativ mild. Allerdings falle auf, dass keine offizielle Reaktion seitens führender Politiker zu vernehmen gewesen sei, obwohl der ungarische Regierungschef in seiner Rede durchaus sensible historische Fragen angesprochen habe. Einige Bukarester Kommentatoren hätten Orbán jedoch für seine Bemerkung kritisiert, wonach das hundertjährige Jubiläum des Beitritts Siebenbürgens zu Rumänien von den Ungarn – im Gegensatz zu den Rumänen – nicht gefeiert werden sollte.
Die Tageszeitung România Liberă hingegen habe die Kritik Orbáns an den herrschenden westlichen Eliten der „68er-Bewegung“, die Europa in die gegenwärtige Krise geführt hätten, begrüßt, unterstreicht Sitkei. Es sei aber bezeichnend, dass rumänische Politiker kein einziges Wort über die Rede Orbáns verloren hätten. Vermutlich dächten sie über seinen Vorschlag hinsichtlich einer Zusammenarbeit mit den Nachbarländern, der gemeinsamen Entwicklung von Infrastrukturprojekten sowie eines weiteren Ausbaus der Kooperation nach, um auf diese Weise zu einem wichtigen Faktor in der europäischen Politik zu werden, spekuliert Sitkei.

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