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Konservativer Dichter fordert eine kulturelle Erneuerung

11. Aug. 2018

Ein regierungsfreundlicher Dichter macht ein im Bereich der Literatur vorherrschendes elitäres Denken für den rückläufigen Absatz von literarischen Büchern verantwortlich. Folgerichtig ruft er dazu auf, das nationale Interesse auch in der Literatur an die erste Stelle zu setzen.

In Magyar Idők setzt sich János Dénes Orbán für die Erneuerung der Literatur ein. Der regierungsnahe Dichter behauptet, Ungarn habe sich 2008 nicht nur in einer wirtschaftlichen, sondern auch in einer kulturellen Krise befunden. Die Ungarn würden sich angesichts von Neoliberalismus, des Fortschritts der digitalen Kultur sowie des Konsumismus von der Literatur abwenden. Um Würde und Beliebtheit der Literatur wiederherzustellen, muss die Kulturpolitik laut Orbán eine Kehrtwende vollziehen und den elitären „Nabelschau“-Ansatz aufgeben. Auch in der Literatur sollte das nationale über das ideologische und marktwirtschaftliche Interesse gestellt werden.
(Orbán gilt als eine der Leitfiguren auf dem Feld der “neuen Kulturkriege” [siehe BudaPost vom 23. Juli]. Wiederholt hat er mehr Raum für konservative Schriftsteller gefordert, nachdem die rechte Regierungskoalition aus Fidesz und KDNP im April einen dritten überwältigenden Wahlsieg errungen hatte. Allerdings wurde Orbán mittlerweile von einem anderen regierungsfreundlichen Schriftsteller kritisiert: László L. Simon sagte an seine Adresse gerichtet, dass sich Schriftsteller mit ihren Werken „Raum“ erkämpfen müssten, nicht jedoch mit Hilfe der Politik – Anm. d. Red.)

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