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Haus der Schicksale öffnet 2019

8. Oct. 2018

Ein libertärer Analyst zeigt sich enttäuscht darüber, dass das „Haus der Schicksale“, das bereits vor vier Jahren hätte eröffnet werden sollen, seine Tore noch immer geschlossen hält. Mehr Transparenz hinsichtlich der geplanten Ausstellungsobjekte könnte helfen, die Streitereien um das Museum beizulegen.

Die Regierung hat dieser Tage mitgeteilt, dass das Museum „Haus der Schicksale“ 2019 endlich eröffnet werden wird. Die von der Vereinigten ungarisch-jüdischen Kultusgemeinde (EMIH) beaufsichtigte Erinnerungsstätte soll junge Menschen über den Horror des Holocaust aufklären (vgl. BudaPost vom 4. Oktober 2014), wird aber von linken Intellektuellen sowie vom Nationalrat der jüdischen Gemeinden in Ungarn (Mazsihisz) kritisiert.

Für László Seres ist es eine betrübliche Tatsache, dass sich die Fertigstellung des Hauses der Schicksale aufgrund wütender Auseinandersetzung um Jahre verzögert. Jetzt sollte der Regierung die Chance gegeben werden, das Projekt endlich zum Abschluss zu bringen, schreibt der libertäre Kolumnist, dessen Großeltern im Holocaust umgebracht wurden, im Wochenmagazin Heti Világgazdaság. Der ungarische Staat habe die Pflicht, den mit Hilfe ungarischer Behörden 1944 ermordeten jüdischen Opfern des Holocaust zu gedenken. Seres hält den gesamtes Disput über das Vorhaben für ziemlich enttäuschend und hebt hervor, dass Kritiker das Projekt verurteilt hätten, ohne Einzelheiten der geplanten Ausstellung zu kennen. Daher fordert er die Regierung und die EMIH auf, Details des Projekts der Öffentlichkeit zu präsentieren. Das Fehlen angemessener Informationen zur Ausstellung befeuere die höchst dogmenbehaftete Debatte und den Zusammenprall grob voreingenommener Meinungen. Dessen ungeachtet hofft Seres, dass das Haus der Schicksale eine angemessene Holocaust-Erinnerung fördern und eine redliche Perspektive des Holocaust bieten werde.

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