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Rockstar reagiert auf Kritik

14. Aug. 2019

Rund zwei Wochen nach dem Fidesz-Sommertreffen in Siebenbürgen hat Rocksänger und Songwriter András Lovasi Vorwürfe zurückgewiesen, sein Auftritt vor Ort sei ein Ausdruck der Loyalität gegenüber der ungarischen Regierung gewesen.

Lovasi – nicht zuletzt bekannt als entschiedener Kritiker der Regierung – nimmt regelmäßig an der jährlichen „Sommeruniversität“ des Fidesz in Băile Tuşnad (Tusnádfürdő) teil. In diesem Jahr allerdings wurden die Organisatoren des Treffens im überwiegend von ethnischen Ungarn bewohnten Teil Siebenbürgens von einem regierungsnahen Kolumnisten heftig kritisiert. Sein Vorwurf: Man habe einem liberalen Gegner der Regierenden eine Möglichkeit gegeben, sich in Szene zu setzen. Doch auch Kritiker aus den Reihen der ungarischen Opposition verurteilten Lovasi für dessen Engagement bei einem Ritual von Regierungsanhängern (siehe BudaPost vom 1. August).

In einer aktuellen Stellungnahme zu Lovasi und seinem Auftritt wirft András Hont dem Musiker vor, dass er Kritik als persönlichen Angriff begreife. Natürlich stehe es Lovasi frei, dort zu spielen, wo er wolle, räumt der Kolumnist von HVG ein, aber es stehe im Gegenzug auch Kritikern frei, ihre Ablehnung zum Ausdruck zu bringen. Darüber hinaus weist der liberale Kommentator Lovasis massive Vorwürfe an die Adresse „extremer Liberaler” zurück, die sein Auftritt bei der Fidesz-Veranstaltung in Rage gebracht hatte. Liberale könnten erklärtermaßen keine Extremisten sein, bekräftigt Hont.

Auf der Onlinepräsenz des Wochenmagazins reagiert Lovasi auf den Kommentar Honts sowie einen früheren Artikel des marxistischen Philosophen Gáspár Miklós Tamás. Künstler sollten normalerweise aufgrund ihrer Leistung kritisiert werden, notiert Lovasi und beklagt, dass seine Kritiker dem, was er beim Fidesz-Festival gesungen habe, absolut keine Beachtung geschenkt hätten. Im weiteren Verlauf führt der Musiker eine vor den Fidesz-Anhängern vorgetragene Liedzeile an. (In ihr verurteilt Lovasi die „hundeartige“ und „servile“ Haltung derjenigen, für die er in Siebenbürgen gesungen hatte – Anm. d. Red.) Lovasi betont, er werde völlig unabhängig vom Ort seines Auftretens auch künftig stets die gleichen Lieder singen und er werde die Anweisungen seiner Kritiker, wo er seine Lieder zu singen habe und wo nicht, nicht befolgen.

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