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Büste von Admiral Horthy verunstaltet

20. Jul. 2020

Im Fahrwasser einer Bewegung, die Statuen in den Vereinigten Staaten und Westeuropa demoliert und von ihrem Sockel wirft, hat eine weibliche Person im Budapester Stadtzentrum die Büste des umstrittenen Regenten der Zwischenkriegszeit mit roter Farbe übergossen. Angesichts diese Aktion warnt ein konservativer Analyst vor willkürlichen Aktionen mit historischem Kontext.

Die betroffene Büste von Admiral Horthy war 2013 inmitten heftiger Kontroversen auf dem Grundstück einer Kirche aufgestellt worden, deren kalvinistischer Priester für seine Sympathien mit rechtsradikalen Kreisen bekannt ist (siehe Budapost vom 7. November 2013).

Auf Mandiner beschreibt Attila Demkó die Frau, die vom Bürgersteig aus über den Eisenzaun der Kirche hinweg rote Farbe auf die Büste gekippt hat, als ein Opfer des fanatischen Glaubens, die einzig akzeptable Geschichtsschreibung sei die von links. Der Kommentator verteidigt Horthy gegen den Vorwurf, er sei ein begeisterter Freund Hitlers gewesen, räumt aber dessen ungeachtet ein, dass eine Diskussion über seine Verantwortlichkeit angebracht sei. Eine moralische Stigmatisierung könne eine ernsthafte Debatte jedoch nicht ersetzen, meint der Autor. In einem Nebensatz distanziert sich Demkó von der Stigmatisierung des Grafen Mihály Károlyi, der am Ende des Ersten Weltkriegs kurz als Regierungschef und dann als Präsident der Republik agiert hatte.

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