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Erste Runde der Vorwahlen der Opposition abgeschlossen

1. Oct. 2021

Ein regierungsnaher Kommentator vermutet, dass die oppositionellen Vorwahlen ein von Ferenc Gyurcsány inszenierter Trick sind. Ein liberaler Kolumnist kommentiert die vorläufigen Ergebnisse und notiert, falls Klára Dobrev auch in der zweiten Runde gewinnen sollte, sei ein Wahlsieg der Opposition im kommenden Frühjahr eher unwahrscheinlich.

Die erste Runde der Vorwahlen der Opposition endete am Dienstag. Der Wahlausschuss der Opposition wollte die Ergebnisse ursprünglich bis Mittwochnachmittag bekannt geben, die endgültige Stimmenauszählung war jedoch erst Donnerstagnacht beendet. Demnach wurden 634.000 Stimmen abgegeben, fast doppelt so viele wie von den Oppositionsparteien erwartet. Klára Dobrev kam mit 34,8 Prozent auf den ersten Platz, gefolgt von Gergely Karácsony (27,3 Prozent) und Péter Márki-Zay (20,4 Prozent). Die beiden verbleibenden Kandidaten werden es nicht in die zweite Runde schaffen, die Mitte Oktober stattfinden wird. Auch die Wähler der Opposition wählten in allen 106 Wahlkreisen ihre Einzelkandidaten. Die DK erhielt die meisten Nominierungen (33), an zweiter Stelle folgte Jobbik mit 29 Kandidaten.

Ottó Gajdics von Magyar Nemzet hält die Vorwahl für einen Witz. Der regierungsnahe Kommentator konstatiert, dass die Opposition nach dem Absturz des Online-Wahlsystems (siehe BudaPost vom 21. September) nicht in der Lage gewesen sei, die Stimmen wie geplant bis Mittwochnachmittag auszuzählen. Bei den Vorwahlen handele es sich lediglich um einen Trick des ehemaligen Ministerpräsidenten Gyurcsány, der im Hintergrund die Fäden in der Hand halte sowie die Strategie der Opposition steuere, um die Macht mit Hilfe von Mittelsleuten zurückzuerobern, behauptet Gajdics.

Péter Magyari zeigt sich über den wahrscheinlichen Sieg von Klára Dobrev in der ersten Runde der Vorwahlen keineswegs überrascht. Auf 444 erinnert der liberale Kommentator daran, dass die Demokratische Koalition die populärste Oppositionspartei sei und daher die Wählerinnen und Wähler zur Unterstützung ihrer Frontfrau habe mobilisieren können. Magyari ist jedoch der Meinung, dass die Opposition bei den Wahlen im April 2022 kaum eine Chance auf einen Sieg über den Fidesz haben würde, falls sie von Klára Dobrev von der Demokratischen Koalition angeführt werden sollte. Daher werde die Hauptfrage in der zweiten Runde der Vorwahlen lauten, ob sie von Gergely Karácsony oder Péter Márki-Zay besiegt werden könne.

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