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Rassismusstreit: US-Botschaft sendet kaum verhüllte Botschaft aus

29. Jul. 2022

Nachdem Kritiker den Wortlaut einer am vergangenen Samstag in Rumänien gehaltenen Rede von Ministerpräsident Viktor Orbán verurteilt hatten und die Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika eine Erklärung zur Verteidigung der Vielfalt veröffentlicht hat, melden sich auch Stimmen zur Verteidigung Orbáns gegen den Vorwurf des Rassismus.

In einer auf ihrer Internetseite veröffentlichten kurzen Stellungnahme hat die US-Botschaft in Budapest eine Rhetorik verurteilt, „die Ideologien des Hasses und der Spaltung Vorschub leistet“. Die Erklärung erinnert an den „Völkermord an Millionen“ im letzten Jahrhundert und bekräftigt, dass „die Vielfalt unserer Menschheitsfamilie eine ihrer größten Stärken ist“. Die diplomatische Vertretung erwähnt weder Ministerpräsident Orbán namentlich noch seine Rede vom vergangenen Samstag. Jedoch wurde sie veröffentlicht, nachdem Kritiker dem Ministerpräsidenten rassistische Äußerungen vorgeworfen hatten (siehe BudaPost vom 26., 27. und 28. Juli). Auf einer Pressekonferenz sagte Außenminister Szijjártó am Mittwoch, nachdem er 16 Jahre an der Seite von Orbán verbracht habe, könne er bezeugen, dass der Antirassismus zu den Dingen gehöre, „die sich im Zentrum seines Herzens befinden“.

Der frühere LMP-Vorsitzende András Schiffer kritisierte den Ministerpräsidenten im Fernsehsender Hír TV scharf für seine Wortwahl. Dessen ungeachtet verteidigte er ihn aber gegen den Rassismusvorwurf. Es sei offensichtlich, dass Orbán über ein reales Problem gesprochen habe, nämlich die massenhafte Einwanderung aus anderen Kulturen, die in jeder Gesellschaft lang anhaltende Probleme verursachen könnte.

Dóra Nagy wettert gegen diejenigen Kritiker, die dem ungarischen Regierungschef Rassismus vorgeworfen und ihn sogar als „Nazi“ bezeichnet hatten. Hätten sie sich die Mühe gemacht, seine Rede zu lesen, wäre ihnen klar geworden, worüber er eigentlich gesprochen habe, notiert Nagy in Magyar Hírlap aufgebracht. Ihrer Ansicht nach haben die Kritiker gar nicht versucht, die Botschaft Orbáns zu verstehen. Vielmehr hätten sie lediglich versucht, ihm an den Kragen zu gehen.

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