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Streik in Budapest: Müllabfuhr pausierte für einen Tag

8. Oct. 2022

Ein regierungsnaher Kommentator bezeichnet die Arbeitsniederlegung bei der Müllabfuhr als skandalös und schiebt die Schuld dafür dem Budapester Oberbürgermeister Gergely Karácsony in die Schuhe. Dieser sei seinen Aufgaben nicht gewachsen.

Das Personal der Budapester Müllabfuhr hat am Donnerstag seine Arbeit niedergelegt, um seiner Forderung nach höheren Löhnen Nachdruck zu verleihen. Am späten Donnerstagnachmittag konnte dann eine vorläufige Verständigung mit der Unternehmensleitung erreicht werden, woraufhin der Betrieb am Freitag wieder aufgenommen wurde. Auch die Müllabfuhr in Pécs streikte einen Tag lang aus Solidarität mit ihren hauptstädtischen Kolleginnen und Kollegen.

Gábor Schmidt tituliert Gergely Karácsony als einen „Schatten von einem Bürgermeister“, der nicht in der Lage sei, die Probleme der Hauptstadt zu lösen, und regelmäßig entweder seinen Vorgänger oder die Regierung für alles, was in der Hauptstadt nicht funktioniere, verantwortlich mache. In einem Beitrag für die regierungsfreundliche Tageszeitung Magyar Nemzet zitiert Schmidt den Vorsitzenden der oppositionellen Demokratischen Koalition (DK), Ferenc Gyurcsány, mit der Frage, ob der OB die Stadt leiten oder politische Proteste gegen die Regierung organisieren solle. (In einem unlängst geführten Interview hatte der DK-Chef auch nicht sagen wollen, ob er die Kandidatur von Karácsony für das höchste Amt in Budapest in zwei Jahren unterstützen werde – Anm. d. Red.) Der Kommentator rechnet damit, dass die DK nach der Bildung einer Schattenregierung (siehe BudaPost vom 22. September) bald auch einen eigenen Schattenoberbürgermeister benennen werde.

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