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Wochenpresse über die Folgen extremistischer Gewalt auf Budapests Straßen

20. Feb. 2023

Ein konservativer und ein Kolumnist der politischen Mitte befürchten, dass auf gewalttätige Aktionen extremistischer Gruppen weitere Gewalttaten und Verunsicherung in Ungarn folgen könnten.

In Demokrata wirft Balázs Ágoston links-ideologischen Eliten vor, sie trügen an der Radikalisierung extremistischer antifaschistischer Gruppen und folglich an deren Gewaltakten eine Mitschuld (siehe BudaPost vom 14. und 15. Februar). Der konservative Kommentator vertritt die Auffassung, dass „gelangweilte Kinder aus bürgerlichen Familien“ die Ansichten der linken Ideologen in die Praxis umsetzen würden – Ideologen, die jedem, der sich mit Nation und nationaler Identität beschäftige, das Etikett „faschistisch“ anhefteten.
Ágoston macht auch die deutschen Geheimdienste für die gewalttätigen Übergriffe in Budapest verantwortlich. Denn diese würden Mitgliedern rechtsextremer Gruppen die Ausreise aus Deutschland verweigern, die Mitglieder linksextremer Gruppen hätten sie allerdings nicht an einer Reise nach Ungarn gehindert. Abschließend schlägt er vor, die linksradikalen Antifa-Gruppen als terroristische Organisationen einzustufen. Zudem sollten alle Ungarn die von Ausländern an ungarischen Bürgern begangene Gewalt verurteilen, und zwar unabhängig von deren politischen Ansichten.

Tamás Koncz hält Gewalt für inakzeptabel, auch wenn sie sich gegen Rechtsradikale richten sollte. Der gemäßigte Kolumnist erkennt keinen Unterschied zwischen den brutalen und aggressiven Handlungen linksextremer Antifaschisten gegen Rechtsextremisten und den Angriffen der Rechtsextremisten auf Roma und Einwanderer.
In Magyar Hang bezeichnet Koncz es als beunruhigend und besorgniserregend, dass ein Haufen gewaltbereiter Radikaler die Atmosphäre Berlins in den 1920er-Jahren wieder aufleben lassen könnte, das von täglichen Krawallen zwischen rechts- und linksextremen Gruppen geprägt gewesen sei. Gewalt und Hass könnten in einer unsicheren Zeit, in der eine Eskalation des in der Nachbarschaft Ungarns tobenden Krieges zu einem Dritten Weltkrieg befürchtet werde, leicht außer Kontrolle geraten.

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