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Momentum und DK weiter im Clinch

9. Mar. 2023

Eine prominente Vertreterin von Momentum hat die Begrüßungsgeste Ferenc Gyurcsánys an die Adresse seiner gerade zur Abgeordneten vereidigten Parteikollegin Judit Rácz Földi scharf kritisiert. Vor diesem Hintergrund vertritt ein liberaler Kommentator die Ansicht, dass der Vorsitzende der Demokratischen Koalition den Regierenden einen großen Gefallen erwiesen habe.

Momentum hatte die Nominierung von Judit Rácz Földi als Nachfolgerin des verstorbenen DK-Parlamentsabgeordneten László Kordos verurteilt, da sie früher bei einer Offshore-Firma unterschriftsberechtigt gewesen war. Im Vorfeld der letztjährigen Parlamentswahlen hatten die Kandidatinnen und Kandidaten der Opposition eine Erklärung mit der Versicherung unterzeichnet, keinerlei Verbindungen zu Offshore-Firmen zu unterhalten. Auf dieser Grundlage drohte Momentum sogar mit einer Klage vor Gericht. (Zur Vorgeschichte siehe BudaPost vom 3. März.) Als Rácz Földi am Montag im Parlament ihren Amtseid ablegte, nahm Gyurcsány sie während der Begrüßung durch die übrigen Fraktionsvorsitzenden sowie den Ministerpräsidenten an den Handgelenken, führte sie hinter ihren Rücken und umarmte sie dabei. Die prominente Momentum-Abgeordnete Anna Orosz notierte auf ihrer Facebook-Seite, dass sich ihr beim Anblick dieser Szene „der Magen umgedreht hat“.

Auf dem Nachrichtenportal 444 bezeichnet László Szily diese Umarmung als „einen der unangenehmsten Momente der jüngeren ungarischen Parlamentsgeschichte“. Der Kolumnist pflichtet anderen Kommentatoren bei, die die Geste Gyurcsánys als äußerst beunruhigend und taktlos bezeichnet hatten. Zugleich vertritt er die Auffassung, dass der DK-Chef mit der Bestellung von Rávz Földi zur Abgeordneten dem Fidesz einen großen Gefallen getan habe. Das sei mehr wert als der Gewinn von drei zusätzlichen Sitzen für die Regierungspartei, schreibt Szily.

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