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Ungarn lässt Schweden bei Nato-Beitritt weiter zappeln

21. Sep. 2023

Ein linksorientierter Publizist äußert sich verärgert über den Parlamentspräsidenten, der eine ungarische Zustimmung zum Nato-Beitritt Schwedens infrage gestellt hatte.

In einem Fernsehinterview hatte Parlamentspräsident László Kövér vergangene Woche unterstrichen, dass er angesichts wiederholter Kritik seitens schwedischer Beamter an Ungarn gar nicht sicher sei, ob das Parlament dem Nato-Beitritt des Landes zustimmen sollte (siehe BudaPost vom 19. September). Unterdessen zitierte das Webportal Freies Europa (RFE) eine anonyme „hochrangige Regierungsquelle“ mit der Aussage, dass Ungarn vor einer Zustimmung zur Nato-Mitgliedschaft des skandinavischen Landes ein Treffen des schwedischen Ministerpräsidenten oder Außenministers mit ihren jeweiligen ungarischen Amtskollegen benötige. Das Außenministerium in Budapest wies diesen Bericht umgehend als „Ente“ zurück.

Auf der Jelen-Website beschreibt Ervin Tamás die Haltung der ungarischen Regierung in dieser Frage als „auf die Ebene der Diplomatie gehobenen Turbo-Grimm“ – und als solcher träfe er auf eine „Mischung aus Schock und Lächeln“. Der erfahrene Kommentator aus dem linken Meinungsspektrum nennt die fortgesetzte Verzögerungstaktik hinsichtlich einer Abstimmung über den schwedischen Nato-Beitritt als „surreal“ und wirft Parlamentspräsident Kövér vor, sich der Lächerlichkeit preiszugeben. Ob die führenden Politiker des Landes Kövér in dessen „Wahnvorstellungen“ wohl einfach nur tolerieren oder sogar ermutigen würden, fragt Tamás sich und seine Leserschaft.

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