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US-Botschafter wirft Regierung Antisemitismus vor

6. Dec. 2023

Regierungsnahe Stimmen weisen die Behauptung von Botschafter Pressman mit Nachdruck zurück, wonach die Plakate mit Alex Soros Ausdruck von Antisemitismus seien.

In einer Rede auf dem Budapester Festival des jüdischen und israelischen Films in der vergangenen Woche hatte US-Botschafter David Pressman eingeräumt, dass Jüdinnen und Juden in Budapest ihrem täglichen Leben nachgehen könnten, ohne Angriffe befürchten zu müssen. Allerdings sei dies elementar. Gleichzeitig erklärte der amerikanische Chefdiplomat in Ungarn, die kürzlich gestartete Plakatkampagne gegen ausländische Einmischung mit Alex Soros (siehe BudaPost vom 24. November) beinhalte eine antisemitische Botschaft.

In Magyar Nemzet bezeichnet Ottó Gajdics den Botschafter als einen „dämlichen Aktivisten“, der sich in der Rolle eines Diplomaten ungeschickt verhalte. Niemand mit einem klaren Verstand würde beim Anblick des Regierungsplakats an die jüdische Abstammung von Soros Junior denken. Willkürliche, unbegründete Antisemitismusvorwürfe könnten den Hass gegen den Botschafter und dessen Sympathisanten nur noch verstärken, warnt Gajdics. Abschließend stellt der Kolumnist die Frage in den Raum, ob Pressman genau das bezweckt habe.

Auf dem Webportal Pesti Srácok bekennt Áron Ambrózy, er könne sich nicht entscheiden, ob Pressman nun „boshaft oder dumm“ sei. Er neige aber dazu, Letzteres zu vermuten. Wenn ein Leben ohne Angst elementar sei, wie der Botschafter erklärt habe, warum würden jüdische Menschen dies heutzutage weder in den Vereinigten Staaten noch in Westeuropa genießen?, fragt Ambrózy.

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