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Neue Bewegung von Péter Magyar sorgt für Skepsis

19. Mar. 2024

Die vom geschiedenen Ehemann der ehemaligen Justizministerin Judit Varga ins Leben gerufene Ein-Personen-Bewegung hat nach Ansicht von Kommentatoren keine wirklichen Erfolgsaussichten.

Nachdem sich die Ex-Gattin Péter Magyars im Zuge eines Pädophilie-Begnadigungsskandals (siehe BudaPost vom 13. Februar) aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen hatte, gab er seine verschiedenen Posten in staatlichen Firmen auf und kritisierte in mehreren Interviews die Regierung, der Magyar massive Korruption und verlogene Propaganda zur Last legte. Am 15. März sprach er in Budapest vor Zehntausenden von Menschen und kündigte die Geburt einer neuen Bewegung samt einer in der politischen Mitte angesiedelten Partei an, die bereits bei den Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni antreten könnte.

In einem auf der Jelen-Website veröffentlichten Video-Rundtischgespräch äußert András Hont Zweifel an der Glaubwürdigkeit Magyars und bezeichnet ihn als jemanden, der sich, nachdem er „von Orbán unterhalten“ worden sei, nunmehr um die Gunst linksorientierter Pensionäre bemühe. Die Ankündigung Magyars, bei den Europawahlen im Juni zu kandidieren, wertet der unabhängige Journalist als ein weiteres Zeichen seiner mangelnden Seriosität, da das Wahlgesetz lediglich Kandidaten von Parteien zulasse, die bereits am Tag der Bekanntgabe des Wahltermins durch den Präsidenten der Republik existiert hätten.

Zoltán Batka weist darauf hin, dass Péter Magyar am 15. März mehr Menschen auf die Straßen gelockt habe als die Regierungspartei und alle Oppositionsparteien zusammen. In der Tageszeitung Népszava führt er den unerwarteten Erfolg Magyars auf seine „Fahlheit“ zurück. Es gebe eine große Nachfrage nach Leuten, die sich einfach mit den Problemen des Landes befassen wollten, anstatt ständig den politischen Gegner zu beschimpfen. Das mache aus der Magyar zujubelnden Menge keine Gemeinschaft, notiert Batka, fügt jedoch hinzu, dass das, was von politischen Beobachtern als allgemeines Desinteresse an der Politik beschrieben werde, offensichtlich nur Abscheu gegenüber der aktuellen politischen Gemengelage sei.

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