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MSZP im Chaos – Fidesz schaut zu

12. Mar. 2014

Ein unabhängiger konservativer Kommentator wundert sich, warum der Fidesz mit seiner komfortablen Führung in den Umfragen nicht zufrieden ist und die Medien mit Regierungswerbung überschwemmt. Ein liberaler Kollege beschwert sich darüber, dass die einzige Strategie der Opposition offenbar darin bestehe, auf einen großen Fehler seitens der Regierung zu warten – und nun auch noch vorzeitig der LMP ihre Niederlage anzukreiden. Laut einem Analysten aus dem politisch gemäßigten Lager sollte die MSZP wegen ihrer Korruptionsfälle von der Bildfläche verschwinden.

Auf Mandiner kritisiert Chefredakteur Ákos Gergely Balogh die Regierung dafür, dass sie im Wahlkampf ihre eigenen Spots in kommerziellen Fernsehkanälen unterbringt. Zwar hätten Regierungen diesbezüglich nie Zurückhaltung an den Tag gelegt, doch diesmal ginge es um mehr, denn die führenden Privatfernsehkanäle strahlten keine Parteienwerbung aus, weil sie aufgrund eines neuen Gesetzes keine Gebühren für Wahlkampfspots erheben dürften. Dadurch seien die Bildschirme frei von Botschaften der Oppositionsparteien, während die Kunde von den Tarifsenkungen bei Versorgungsdienstleistungen als Hauptthema des Fidesz-Wahlkampfes mittels von der Regierung unterstützten Spots massiv unter die Leute gebracht werde. Und überhaupt, so fragt Balogh sich und die Leser, weshalb habe der Fidesz derartige Praktiken angesichts des riesigen Vorsprungs in den Meinungsumfragen nötig?

Der für HVG schreibende Imre Para-Kovács lässt kein gutes Haar an der Opposition: Obgleich die Regierung genug Schaden angerichtet habe und sich laut Umfragen ein großer Teil der Wählerschaft gerne von ihr verabschieden würde, sei die zu allem Übel auch gerade noch umbenannte Oppositionsallianz außerstande, diese Stimmen für die eigene Liste und die eigenen Kandidaten zu gewinnen – ja im Gegenteil, würden sie doch mehr Wähler abschrecken als anziehen. Ihre Strategie, scherzt der Autor, scheine darin zu bestehen, „auf eine verbale Entgleisung von Fidesz-Spitzenpolitikern zu hoffen, damit die Wähler in Scharen zu den Wahlurnen eilen“. Um dem noch die Krone aufzusetzen, mache die MSZP-Gemeinsam-PM-DK-Liberale-Allianz bereits jetzt die LMP für die eigene potentielle Niederlage im April verantwortlich, da sich diese Partei der Allianz verweigert habe.

In einem nicht gezeichneten Beitrag auf Véleményvezér heißt es: Auch wenn Mesterházy gut begonnen und versucht habe, sich die alte Garde vom Leib zu halten, nach Aufdeckung des Simon-Skandals (vgl. BudaPost vom 10. Februar) und nach Bekanntwerden eines Buches aus der Feder des ehemaligen MSZP-Abgeordneten János Zuschlag „hat ihn die Vergangenheit der Sozialisten eingeholt”. In dem von Fidesz-freundlichen Medien verbreiteten Buch wirft Zuschlag der MSZP und Ferenc Gyurcsány zahlreiche Verfehlungen vor (vgl. BudaPost vom 10. März). Doch damit noch nicht genug: Gyurcsány „ist durchs Fenster eingestiegen, nachdem man ihm die Tür gewiesen hatte”. Zusammenfassend stellt Véleményvezér fest, dass der Versuch Mesterházys einer Erneuerung der MSZP gescheitert sei und es an der Zeit wäre, diese „nicht zu reformierende MSZP” verschwände aus der Politik.

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